Jagdblatt Ausgabe April/Mai 2023

Werte Leser,

immer wieder erreichen uns schreckliche Nachrichten über Amokläufe. Noch vor wenigen Jahren kannte man das grausame Phänomen eher aus den Vereinigten Staaten, aber längst hat es auch Deutschland erreicht. Furchtbare Angriffe, ausgeübt von psychisch Kranken oder politisch motivierten Irren, töten und verletzen unschuldige Menschen. Schnell wird in der Politik der Ruf laut nach härteren Strafen und vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz von uns allen. Neue Gesetze müssten her, um in Zukunft solche Taten verhindern zu können. Sind diese wirklich nötig oder ist das nur Populismus, um vom Versagen des Systems abzulenken und Wählerstimmen zu bekommen? Untersucht man die Gewalttaten mit Schusswaffengebrauch der letzten Jahre, so stellt man schnell fest, dass nur in extrem seltenen Fällen eine legal erworbene Waffe benutzt wurde. Auch wenn es nur sehr wenige sind, wäre es falsch, diese zu leugnen. Fakt ist jedoch auch, dass in einigen dieser Fälle ein Waffenbesitz bereits vor der Tat hätte untersagt werden müssen. Dazu wäre auch kein neues Gesetz nötig gewesen, sondern es hätte lediglich eine Anwendung bereits bestehender Regelungen stattfinden müssen.

Was also wäre von einer weiteren Verschärfung unseres strengen Waffengesetzes zu erwarten? Nichts! Ohne eine Durchsetzung bestehender Gesetze ist der Ruf nach neuen keineswegs zielführend und ist nur Augenwischerei, um die verantwortliche Politik in besserem Licht darzustellen. Ein Vorgaukeln, so für mehr Sicherheit zu sorgen, ist eine Irreführung der Bürger auf dem Rücken legaler Waffenbesitzer.

 

Was können wir tun, um weitere Verschärfungen zu verhindern? Eine strikte Einhaltung der Regelungen hinsichtlich des Führens, des Transports und der Aufbewahrung von Schusswaffen und Munition ist für uns selbstverständlich. Ohne vorauseilenden Gehorsam, aber mit Bedacht müssen wir teilhaben und aufklären in der Diskussion um das Waffengesetz. Nur so werden wir auch in Zukunft die Freiheit besitzen, Waffen erwerben und entsprechend nutzen zu dürfen.

 

Hoffen wir, dass nicht Populismus, sondern Sachkenntnis über den weiteren Umgang mit Waffen entscheidet.

 

Eure Jagdblatt Redaktion

Waidmannsheil


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