Jagdblatt Juni/Juli 2025

Werte Leser,

soziale Medien sind im Rahmen unseres Auftretens in der Öffentlichkeit nicht mehr wegzudenken. Portale wie Facebook, Instagram, YouTube und tiktok bieten die Möglichkeit, aus der Dunkelheit des Waldes herauszutreten und sich einem breiten Publikum zu präsentieren.

Doch Vorsicht, was für uns Jäger oft völlig plausibel und logisch erscheint, ist für den unbedarften User manchmal verschreckend oder sogar abstoßend. Was, bitte schön, soll sich ein Nichtjäger dabei denken, wenn wir stolz unseren erlegten Bock oder noch schlimmer, den gefangenen Jungfuchs im Netz präsentieren? Wer glaubt, durch Erläuterungen im Text würde er das nötige Verständnis wecken, der überschätzt social media. Ganz im Gegenteil: Die sensationslüsterne Gemeinschaft der Jagdgegner freut sich übers gefundene Fressen und erfindet weitere Geschichten dazu. Auf gehässige Kommentare wird dann ebenso gehässig reagiert und es kommt auf beiden Seiten zu Beleidigungen, welche ich hier nicht aufführen möchte.

 

Wie aber kann ich dann soziale Medien nutzen, um Sympathie und Verständnis für unsere Passion zu wecken? Arbeiten, welche für uns völlig selbstverständlich sind, gehören ins Netz. Dazu gehören das Anlegen von Blühflächen, Salzlecken, Wildäckern, die Kitzrettung, unsere Hundeausbildung, das Bergen von Fallwild, der Bau von Nistkästen, die Nutriabejagung zum Deichschutz und vieles andere mehr. Wer jetzt denkt, wir sollten das Erlegen von Tieren verschweigen, der irrt. Ein Bild vom Grillteller findet sicher mehr Anklang als das - wenn auch stilvoll gemachte - Bild eines toten Rehbocks. Hässliche Kommentare werden trotzdem kommen, egal, wie sehr wir uns bemühen, aber wir sollten es gelassen nehmen und uns keinesfalls aufs selbe Niveau begeben. Im Einzelfall, auch wenn es manchmal schwerfällt, lieber ignorieren und blockieren als sich zu unüberlegten Beleidigungen hinreißen lassen.

 

Machen wir die Jagd im Netz zu dem, was sie ist: Die Liebe zu Natur und Wild, die beste Möglichkeit, Fleisch auf die Gabel zu bekommen, dringend benötigter Natur und Artenschutz und für viele auch das letzte bisschen Freiheit.

Waidmannsheil