Jagdblatt August/September 2025

Werte Leser, 

Obacht! 

Die Kitzrettung liegt längst hinter uns und die Drohnen sind eingemottet. Zumindest überall dort, wo sie nicht zur Wildschadensermittlung oder anderen jagdlichen Einsatzmöglichkeiten genutzt wird. Dies soll aber auch gar nicht Einstiegsthema in diese Ausgabe sein. Stattdessen wollen wir auf einen anderen Punkt im Rahmen der Kitzsuche hinweisen. Der Einsatz von Wärmebilddrohnen hat bei der Jungwildrettung vor der Mahd eine Revolution herbeigeführt. Die Erfolge sind nicht zu vergleichen mit raschelnden Tüten, piepsenden Meldern, blinkenden Lampen oder unseren geliebten Hundenasen. Die Suchen verhindern aber nicht nur elendes Tierleid, sondern die in Social Media und Zeitungen geteilten Erfolge leisten durch ihren Niedlichkeitsfaktor auch einen guten Dienst für unser Ansehen in der breiten Öffentlichkeit. Natürlich gibt es auch Gegenwind von Hardcore-Jagdgegnern mit den Vorwürfen, wir würden das Jungwild retten, um später größere Strecken erzielen zu können. Ohne den vielen ehrenamtlichen Kitzretter ohne jagdlichen Hintergrund mit diesem Beitrag auf die Füße treten zu wollen, fällt bei genauerem Hinsehen jedoch ein weiterer Aspekt auf, welchen wir nicht aus den Augen verlieren sollten. Kitzrettung sollte ein Ehrenamt bleiben und nicht durch das Anwerfen einer Spendenmaschinerie zur Einnahmequelle werden. Die Ausrüstung ist teuer und da hilft jeder Cent, sei es durch Fördergelder oder Spenden. Die Arbeit jedoch ist ein Ehrenamt und zunächst im Rahmen der Pflicht zur Hege eine der ureigensten Aufgaben von uns Jägern. Es gibt die ersten nichtjagdlichen Organisationen, welche mit Nachdruck und entsprechenden finanziellen Mitteln versuchen, die Kitzrettung und damit verbunden die positive öffentliche Wahrnehmung, an sich zu reißen. Wer glaubt, wir könnten uns entspannt zurücklehnen nach dem Motto: „Die machen das schon“ sollte vorsichtig sein. Nicht jeder Kitzrettungsverein steht der Jagd neutral oder positiv gegenüber. Ganz im Gegenteil! Es klingt vielleicht ein wenig überzogen, den Begriff Infiltration zu benutzen, aber letztendlich ist es genau das. Lassen wir uns also die Butter nicht vom Brot nehmen.