Jagdblatt November 2021 (Ausgabe 05)

Gefährliche Wochen liegen vor uns…

Verfolgt man die Nachrichten in den Medien, bekommt man den Eindruck, Jagdunfälle und durch Jäger begangene Straftaten gehören zur Tagesordnung. Es vergeht kaum eine Herbstwoche ohne eine Schreckensmeldung: „Jäger tödlich getroffen“, „Treiber angeschossen“, „Harmloser Spaziergänger verletzt“, „Auto von Kugel getroffen“, „Ehefrau von Jäger erschossen“, „Waffe aus Jagdauto entwendet“. Diese Liste ließe sich weiterführen bzw. noch ergänzen durch erschossene Pferde nach einer Verwechslung mit Wildschweinen oder anderem Fehlverhalten. Um eins vorwegzunehmen: Ich möchte kein Unglück relativieren, denn jeder entstandene Schaden ist einer zu viel und beinhaltet furchtbares Leid für jeden Betroffenen. Dennoch sollte man entsprechende Schlagzeilen ein wenig genauer prüfen. Es ist keine Seltenheit, dass bereits weit zurückliegende Ereignisse wieder hervorgeholt werden, um so erneut eine „lesenswerte Meldung“ bringen zu können. Geschehnisse aus Nachbarländern werden veröffentlicht, ohne darauf hinzuweisen, dass dies in weiter Ferne und eben nicht vor der Haustür passiert ist. Vorverurteilungen des Unglücksraben sind schnell formuliert und im Netz veröffentlicht, ohne die tatsächlichen Umstände zu kennen. Diese Horrormeldungen sind hervorragend geeignet, um Schlagzeilen und Klickzahlen zu generieren, Fakten zu verzerren und letztlich Stimmung gegen legale Waffenbesitzer und Jäger zu erzeugen.

 

Wirft man einen Blick auf öffentliche Zahlen bzw. Statistiken, sieht die Welt jedoch plötzlich ganz anders aus. Vergleichen wir die Zahl der Unfälle im Haushalt mit Unfallzahlen während der Jagd, erscheint das Risiko plötzlich in einem ganz anderen Licht. Begangene Straftaten mit legal registrierten Waffen sind plötzlich nur noch ein Bruchteil der Gesamtziffer.

 

Wir wiederholen uns, wenn wir sagen, wir möchten oben genannte Beispiele nicht verharmlosen, jedoch wünschten wir uns einen kritischeren Blick bei aufkommenden Schlagzeilen.

 

Viel mehr jedoch liegt es uns am Herzen, dich zu bitten, auf deine und unser aller Sicherheit zu achten. Kein Schuss ist es wert, riskiert zu werden, ohne sicher zu sein. Übe mit deiner dir vertrauten Waffe, bis jeder Handgriff sitzt. Nutze den Schießstand, um den Umgang mit der Waffe blind zu beherrschen und die Kugel treffsicher ins Ziel zu bringen. Achte auf deine Umgebung und sprich offen beobachtete Fehler an. Auch das Tragen geeigneter Signalkleidung ist ein Mittel, um Unfälle zu verhindern.

 

Wir bitten euch, diese Dinge zu beherzigen und wünschen euch ein Waidmannsheil aus der Redaktion.



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