Reizjagd und Lockjagd im Schnee-auf die reifen Bälge

Wer schon einmal einen Fuchs oder anderes Raubwild mit dem Raubwildlocker zum Zustehen gebracht hat, der weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Beute die Richtung ändert und langsam in Reichweite kommt. 


Die Lockjagd - nicht nur auf Reineke - ist unheimlich spannend und fordernd.

Lockjagd und Reizjagd auf den Fuchs

Wer als Jäger den Locker richtig einsetzen kann und dabei einige Grundlagen und Zusammenhänge verstanden hat, erlebt bei der Reizjagd immer wieder faszinierende Momente.

Was muss man beachten? Was ist beim Locken "wichtig und richtig"? Um es vorweg zu nehmen: Das entscheidet letztlich immer das Wild - zum Glück.

Wie bringe ich Raubwild also zum Zustehen? Es hat sich gezeigt, dass man bei der Jagd viele Reize nutzen kann. Hunger, Sexualtrieb, Revierverhalten sind nur drei davon. Garantiert ist auch die Neugierde nicht zu unterschätzen. Anders ist die Reaktion auf so manchen Laut nicht erklärbar. Wenn zum Beispiel die imitierte Klage des Singvogels für uns Menschen zunächst nicht als solche realistisch klingt, so hat sich in der Praxis schon oft gezeigt, dass Marder, Fuchs und Co. die Klagelaute durchaus interessieren! Es muss nicht immer "täuschen

. Wer schon einmal einen Fuchs oder anderes Raubwild mit dem Raubwildlocker zum Zustehen gebracht hat, der weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Beute die Richtung ändert und langsam in Reichweite kommt. Wer als Jäger den Locker richtig einsetzen kann und dabei einige Grundlagen und Zusammenhänge verstanden hat, erlebt bei der Reizjagd immer wieder faszinierende Momente. 



Warum funktioniert ein Lockinstrument?

Lockjagd und Reizjagd auf den Fuchs

Was muss man beachten? Was ist beim Locken "wichtig und richtig"? Um es vorweg zu nehmen: Das entscheidet letztlich immer das Wild - zum Glück. Wie bringe ich Raubwild also zum Zustehen? Es hat sich gezeigt, dass man bei der Jagd viele Reize nutzen kann. Hunger, Sexualtrieb, Revierverhalten sind nur drei davon. Garantiert ist auch die Neugierde nicht zu unterschätzen. Anders ist die Reaktion auf so manchen Laut nicht erklärbar. Wenn zum Beispiel die imitierte Klage des Singvogels für uns Menschen zunächst nicht als solche realistisch klingt, so hat sich in der Praxis schon oft gezeigt, dass Marder, Fuchs und Co. die Klagelaute durchaus interessieren! Es muss nicht immer "täuschend" echt für uns klingen. Wenn alles passt, wird das Raubwild Tempo machen und zustehen!

 

Warum funktioniert ein Lockinstrument? Für die Lock- und Reizjagd gibt es die verschiedensten Wildlocker. Die Klassiker sind sicherlich Klagelaute wie Hasenklage, Kaninchenklage und Vogelklage. Das richtige Lockinstrument für die eigenen Bedürfnisse zu finden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie fleißig ist man beim Üben? Hat man Talent? Auch vom Biotop und den persönlichen Neigungen hängt es ab, ob man eher den sterbenden Vogel oder den klagenden Hasen mit im Gepäck haben will.



Welches ist der beste Wildlocker für die Jagd auf Raubwild?

Welches ist der beste Wildlocker für die Jagd auf Raubwild?

Diese Frage für eine Vielzahl von Jägern mit höchst unterschiedlichen Herangehensweisen und jagdlichen Bedingungen allgemeingültig zu beantworten, ist echt schwierig! Man kann sogar sagen: Es ist unmöglich! Wie bereits beschrieben, gibt es dafür zu viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen! Trotzdem kann man vor allem in den sozialen Medien immer wieder Diskussionen beobachten, in denen manche Jägerinnen und Jäger DEN besten Jagdlocker anpreisen, da nur dieser Wildlocker bei Lock- und Reizjagd funktioniere. Ähnlich sinnlos ist es, bestimmte Jagdwaffen oder gewisse Munition als "beste Wahl für jedermann" anzupreisen. Nicht jeder wird damit glücklich werden können. Gewisse Tendenzen, welcher Locker für die eigene Jagd geeignet ist, kann man dennoch festmachen, da diese Tendenzen einer Vielzahl von Erfahrungen entspringen und oft zutreffen. So ist beispielsweise in großflächigen Feldrevieren mit wenig Gehölz unter anderem eine Klage mit großer akustischer Reichweite sinnvoll. Auch wenn der Fuchs mehrere hundert Meter entfernt ist, so kommen die Laute der Hasenklage dennoch täuschend echt bei ihm an. Wenn alles passt und es ihn interessiert, wird er heranschnüren. In kleinflächigen Revieren mit dichtem Wald und Bewuchs zeigt sich oftmals ein Jagdlocker mit dezenteren Klagelauten als sinnvoll und effektiver. Eine Erfahrung von langjährigen Reiz- und Lockjägern darf ebenfalls nicht zur Frage des "besten Wildlockers" vergessen werden: Wenn ein Jagdlocker in einer Jagdsaison gute Beute gebracht hat, so muss das nicht zwingend in der nächsten Saison auch so sein. Wenn die Hasenklage der Firma XY im Winter 2021 / 2022 viele Füchse bei guter Schneelage gebracht hat, so muss sich das bei anderen Witterungsbedingungen im nächsten Winter im gleichen Revier nicht zwingend wiederholen. Plötzlich kann die verstaubte Vogelklage oder Opas Mauspfeifchen wieder zum Lockinstrument der Wahl werden! Man kann die Frage nach dem besten Locker auf folgendes Fazit bringen: Eine erfolglose Reizjagd mit einem bestimmten Locker ist nicht repräsentativ für seine Qualität. Es bedarf Jahre der Reflexion - und einer großen Auswahl von Instrumenten, auf die man immer wieder zurückgreifen kann und soll!



Ranzbeller und Fuchsflöte

Ranzbeller und Fuchsflöte

Ranzbeller und Fuchsflöte

Keine anderen Locker und Lockrufe sind von der Jahreszeit und dem zeitlichen Rahmen her so beschränkt wie Ranzbeller und Fuchsflöte. Zu unterscheiden sind hier "Bell"- Laute von Rüden und die leisen Ranzlaute der Fähen. Im Grunde ist ihr Einsatz simpel: Man sollte auf das Bellen und Winseln entsprechend richtig antworten. Wobei der Einsatz dieser Locker unter Umständen frustrierend sein kann. Fünfmal erhält man zwar akustische Antwort, aber keine Reaktion und der sechste Fuchs kommt plötzlich gerannt, als ob jemand hinter ihm her ist. Mit der Fuchsflöte können die leiseren Ranzlaute der Fähe nachgeahmt werden. Wobei die Fuchsflöte, wie es der Name schon sagt, im Prinzip einem höheren Ton aus einer Blockflöte ähnelt und auch so ähnlich klingt.

 

Hasenklage

Die Hasenklage ist grundsätzlich am erfolgreichsten, wenn die Füchse hungrig und unerschrocken sind. Hungrig sind sie meistens, aber auch mutig? Wenn die Hasenklage ertönt, hat ein Beutegreifer offensichtlich einen Hasen geschlagen. Dazu muss er aber eine gewisse Stärke und das nötige Gewicht mitbringen. Ein Jungfuchs braucht es erfahrungsgemäß gar nicht erst zu versuchen, einem solch starken Gegner den Hasenbraten abzunehmen. Der Mut kommt meist erst in der Winterzeit, also vor und nach der Ranz. Dann sind auch die diesjährigen Füchse schon selbstbewusster als im Sommer. Eventuell erhöht auch der beißende Hunger in der nahrungsarmen Zeit die Motivation, einen Kampf um die Beute zu führen. Trotz Notlage kann es beim Einsatz der Hasenklage aber auch im Winter häufig passieren, dass die Füchse erst nach vielen Minuten vorsichtig heranschnüren. Dass sie nach Ende der Klage sofort "Tempo machen" und vor der Kanzel stehen, ist zwar möglich, aber eher die Ausnahme. Für manche Füchse sind sogar Klageserien nötig, die (mit regelmäßigen kleinen Pausen) länger als 15 Minuten dauern können, bevor sie überhaupt erstes Interesse zeigen. Das ist in Feldrevieren mit freier Sicht auf mäuselnde Füchse gut beobachtbar. Es liegt aber dann nicht am Locker, sondern an der "Gemütslage" der Räuber. Auch wenn in der Realität ein Hase oft nur leise und kurz klagt, schreckt es den Fuchs nicht ab, wenn unsere Hasenklage viel länger dauert und vielleicht auch lauter oder schriller ist.

 

Mauspfeifchen

Dieses darf in keiner Lockersammlung fehlen. Ob das dann die Pfeife aus Hirschhorn, Holz oder Plastik ist, ein Stück Styropor auf Glas, die Lippen oder der Handrücken - das bleibt dem "Musikanten" überlassen. Das Mauspfeifchen ist die erste Wahl, wenn man die Richtung eines Fuchses, der noch nicht ganz in Schussweite ist, beeinflussen will. Alternativ kommt es auch zum Einsatz, wenn der mit anderen Lockern angelockte Fuchs die kritischen Meter nicht überwinden will. Man darf jedoch eine Sache nicht vergessen: Seit jeher ist das Mauspfeifchen auch bei älteren Jägerinnen und Jägern wohl die beliebteste und häufigste Reize, die je verwendet wurde. Wenn Füchse darauf zustehen, geschieht das meist im Lauf. Dann muss es schnell gehen! Nicht wenige Räuber werden so beim Einsatz der Pfeife immer wieder verprellt und verknüpfen in gewissen Revieren die leisen Pipstöne mit Gefahr! Auch der Reviernachbar geht mancherorts auf dieselben Füchse jagen!

 

Vogelklage

Mit dem Klagelaut eines Singvogels kann man das ganze Jahr über erfolgreich sein. Die Vogelklage "geht" fast immer. Warum? Weil ein Vogel immer schmeckt und von Raubvögeln, Raubwild und Raubzeug gefressen wird. Wenn die Vogelklage ertönt, kann der Jungfuchs auch im Sommer zumindest mal "nachsehen". Meist ist der andere Räuber auch nicht der Größte (z.B. ein Marder oder Greif) und stellt somit für den Jungspund nicht wirklich eine Gefahr dar. Könnte ja sein, dass der Futterkonkurrent sogar noch schwächer ist als man selbst. Je länger der Klagelaut ertönt, desto schwerer tut sich der andere Räuber mit dem Vögelchen und umso leichter wäre es dann, die vermeintliche Beute zu "erhaschen". Einer der Vorteile einer Vogelklage im Vergleich zur Mauspfeife ist die Lautstärke. Sie kann weiter gehört werden. Und das kann der Jäger gut nutzen.



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