Salzlecke für das Wild bauen

Jedes Lebewesen benötigt zum Überleben Salz. Viele wichtige Aufgaben kann der Körper nur mit Hilfe von Salzen ausführen. So trägt Chlorid, als Bestandteil der Magensäure, zur Verdauung bei. Der Bedarf an Mineralien holt sich das Wild über die natürliche Äsung und ist je nach Jahresverlauf unterschiedlich hoch. Während des Haarwechsels, der Säuge-, Bast- und Tragezeit besteht ein erhöhtes Bedürfnis zur Aufnahme von Mineralien. 


Anzahl der Salzlecken im Revier

Warum baut man eine Salzlecke?

Im jedem Revier sind unterschiedliche Futterangebote vorhanden. Die Anzahl Salzlecken - welche der Jäger auch als Sulze bezeichnet - betragen für Rotwild ungefähr eine Salzlecke pro 100 Hecktar. Der Rothirsch ist ein stark ziehendes Wild. Rehwild hingegen ist standorttreu, weshalb man rund vier Stück pro 100 Hecktar erstellen kann. Dies sind Richtwerte, welche sich in der Praxis bewährt haben. 


Horst Jegen - Naturfotografie


Warum baut man eine Salzlecke?

Salzlecken sind in jedem Revier vorhanden

Das Erstellen von Salzlecken mit einem Mineralleckstein gehört zu einen den Aufgaben der Jäger dazu. Da Rehwild, Rotwild und auch Schwarzwild Salz benötigen, suchen sie im Winter oft die vom Schnee und Eis geräumten Strassen auf. Durch das ständige Salzangebot wird das Schalenwild von den Strassen ferngehalten und verhindert Unfälle. Die Aufnahme der Mineralien geschieht durch Lecken des salzigen Baumstammes. 



Der richtige Standort

Richtiger Standort Salzlecke

Bei der Platzierung der Salzleckstellen sollte man einen Ort im Revier wählen, an dem sich das Wild von sich aus gerne aufhält. Erfahrungsgemäss haben sich Tageseinstände und abgelegene und ruhige Orte bewährt. Ebenso haben sich Wildwechsel als Standort ausgezeichnet. 



Salzlecken selber bauen

Salzlecke selber bauen

Eine Salzlecke kann man auf unterschiedliche Arten bauen. Jede Variante hat seine Vor- und Nachteile. Ebenso hat jeder Jäger seine Vorlieben und Ansichten über diese jagdliche Reviereinrichtung. Grundsätzlich kann man einen Baumstamm irgendwo eingraben. Da aber auch Schwarzwild sich an der Sulze reibt, empfiehlt es sich, einen mit der Erde verwachsenen Baum zu nutzen. Welche Bäume man für die Lecke verwendet, ist egal. Auch hier hat jeder Jäger seine Vorlieben. 



Variante mit Salz (Viehsalz) und Salzstein

Variante mit Salz und Salzstein
  • Standort und Baum auswählen
  • Baum sollte einen Durchmesser von ca. 200 mm haben
  • Auf 120 cm Höhe abschneiden und entrinden
  • Loch in die Stirnseite bohren
  • Paar Zentimeter Salz (Viehsalz) einfüllen und Lecksteine - Salzsteine reinlegen

Beim ersten Regen wird das Salz aufgelöst und dringt in der Stamm ein. 



Variante mit Salzleckstein mit einem Nagel befestigt

Variante mit Salz und Salzstein

Die Vorgehensweise ist ähnlich wie bei der Variante mit dem Salz (Viehsalz) und Salzstein. Der runde Leckstein hat ein Loch in der Mitte. Diese Salzlecksteine werden auch zur Nahrungsergänzung für Pferde eingesetzt. 

  • Standort und Baum auswählen
  • Auf 120 cm Höhe abschneiden 
  • 200mm Nagel in die Stirnseite einschlagen
  • Leckstein auf die Stirnseite legen


Variante mit Salzleckstein im Netz

Variante mit Salz und Salzstein

Wem das Aushöhlen eines Baumstumpfes zu kompliziert ist, der kann den Salzstein mit einem Zwiebel- oder Kartoffelnetzsäckchen auf den Stumpf nageln. Auch wenn der Stein im Laufe der Zeit kleiner wird, bleibt er an Ort und Stelle. Ein Ausbringen in Astgabeln oder Stockausschlägen ist ebenso möglich, da der Stein nicht auf den Boden fallen kann und verloren geht.



Welches Lockmittel ist das Beste?

Der Einsatz von Lockmitteln und Lockstoffen gibt immer wieder Diskussionen. Hier habe ich eine klare Meinung: Kommen natürliche Stoffe wie Anis, Mais oder auch Salz zum Einsatz, ist dies im Einklang mit dem natürlichen Futter des Wildes. Kommen zum Anlocken von Schalenwild hingegen andere, teilweise künstliche Substanzen zur Anwendung, entzieht sich dies meinem Verständnis. Leider gibt der Markt viele Produkte her, welche mit Zucker oder anderen unnatürlichen Inhalten versehen sind. Damit tut man dem Wild keinen Gefallen. Bei der Fallenjagd hingegen, sehe ich keine Futtereinschränkungen. 


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